Am 3. November 1927 richtet der Bezirkshauptmann von Floridsdorf-Umgebung an den Bürgermeister von Mühlleiten einen scharf formulierten Brief:
Weil die Kaninchen „im heurigen Jahre derart überhandgenommen“ hätten, seien die Mühlleitner Jäger dazu aufgefordert, diese „dringendst und unumgänglich“ abzuschießen.
Andernfalls würde die Bezirkshauptmannschaft einen behördlichen Zwangsabschuss veranlassen und die Mühlleitner Jäger würden zum Ersatz der durch die Kaninchen verursachten Schäden verpflichtet werden.
Zwischen Invasion und Ausrottung
Keine Verwechslung, kein Märchen, bloß in Vergessenheit geraten:
Bis vor siebzig Jahren waren Wildkaninchen nicht nur in der Lobau, sondern im ganzen Osten Österreichs so häufig, dass sie als Landplage gesehen wurden. Heute sind sie selten geworden und in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet gelten sie sogar als „stark gefährdet“.
Was ist in den vergangenen siebzig Jahren passiert? Und wie sind die Kaninchen einst nach Österreich gelangt?
Ihre Schicksalsgeschichte bewegt sich 350 Jahre lang zwischen Invasion und Ausrottung – in Europa, in Österreich und speziell in Wien.
Ursprünglich kommen europäische Wildkaninchen nur in Spanien und in Portugal vor. Nach dem Höhepunkt der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren haben sie sich von dort nach Südfrankreich ausgebreitet. Weiter haben sie es auf natürliche Art und Weise nicht geschafft.
Denn, was nur wenige wissen, sämtliche in Europa lebenden Wildkaninchen stammen – abgesehen eben von Spanien, Portugal und Südfrankreich – aus Gefangenschaftshaltung! Sie wurden im Laufe der Jahrhunderte bewusst ausgesetzt oder sie sind einfach entlaufen.
Ab dem Mittelalter werden sie wegen ihrer rasanten Vermehrung und wegen ihres schmackhaften Fleisches zunächst in Frankreich, in Britannien und in Deutschland in Gehegen gehalten. Nach Österreich gelangen sie erst im Spätmittelalter. Um das Jahr 1500 herum betreibt Kaiser Maximilian I. in Innsbruck einen wohlbekannten Kaninchengarten.
Freilebend in Österreich seit 1673
Die wahrscheinlich erste freilebende österreichische Kaninchen-Population entsteht unbeabsichtigt im Jahr 1673. Die Tiere entkommen im niederösterreichischen Kirchberg am Walde aus einem Gehege und können sich in der Folge mehr als 250 Jahre lang im Freiland behaupten – bis ihnen der strenge Winter des Jahres 1929 ein Ende bereitet.

Bei fast allen weltweit eingebürgerten oder entkommenen Wildkaninchen handelt es sich um die Unterart Oryctolagus cuniculus cuniculus (Europäisches Wildkaninchen). Deren hohe Anpassungsfähigkeit an Lebensräume und Lebensumstände hat dazu geführt, dass sie heute auf allen Kontinenten außer Antarktika zu finden ist, sowie auf rund achthundert Inseln.
Eine zweite, äußerlich kaum zu unterscheidende Kaninchen-Unterart namens Oryctolagus cuniculus algirus (Iberisches Wildkaninchen) lebt ursprünglich nur im Südwesten der Iberischen Halbinsel. Eingebürgert wird sie lediglich auf den Azoren, auf Madeira und auf den Kanarischen Inseln.
In Österreich nehmen die Wildkaninchenvölker ab dem 17. Jahrhundert kontinuierlich zu. Um 1860 kommen sie Raum von Wien sehr häufig im Prater, in Meidling, bei Groß-Enzersdorf, in Schwechat und in Simmering vor.
An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert erreichen sie ihre größte Verbreitung: Alle Regionen Österreichs, die sich von Klima und Boden her für Kaninchen eignen, sind von ihnen besetzt. In Niederösterreich werden im Jahr 1895 unglaubliche 53.033 Stück erlegt.
„Sie verwüsten alles, was nur möglich ist.“
Wildkaninchen sind in diesen Tagen ein gewohnter Bestandteil der Jagdstrecken, auch bei Hofe: Am 15. April 1865 berichtet die „Jagd-Zeitung“, dass bei „allerhöchsten Hofjagden“ in Mühlleiten und in der Lobau vom Kaiser, von Erzherzögen, Fürsten und Grafen nicht nur Schnepfen, Eulen und Rehböcke, sondern – selbstverständlich – auch mehrere Kaninchen erlegt wurden.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts werden sie wegen ihrer mancherorts immensen Stückzahl von Landwirten und Förstern im Wesentlichen als Schädlinge betrachtet.
Das „Neue Wiener Blatt“ beklagt am 30. März 1874, die Lobau sei „gegenwärtig von Kaninchen durchwühlt“. Und: „Die aus dem Jahre 1805 herstammenden sogenannten Franzosenschanzen sind von den Kaninchen derart untergraben, dass sich diese Erdwälle von außen wie ein Sieb repräsentieren.“

Die Kaninchenplage – so der Artikel – würde den Aufforstungsversuchen in der Lobau großen Schaden zufügen:
„Im vergangenen Jahre wurden von der Wiener Forstverwaltung nicht weniger als 6.200 Pflänzchen von Weißföhren gesetzt, welche ein freudiges Gedeihen versprachen. Als aber der Förster an einem schönen Morgen Nachschau hielt – war die ganze Anpflanzung verschwunden!“
Zwei Monate später schildert das „Neue Wiener Blatt“ die Kaninchenplage in der Lobau aufs Neue:
„Sie verwüsten alles, was nur möglich ist und spotten der Anstrengungen des Forst- und Hofjagdpersonales. In kurzer Zeit sollen mehr als 5.000 Kaninchen geschossen, in Schlingen und Fallen gefangen worden sein. Diese Zahl ist aber im Verhältnis zur Menge ohne allen Belang, da eine Verminderung noch gar nicht geahnt wird. Das Oberstjägermeisteramt meint, dass Menschenhände vergeblich Krieg gegen diese winzigen und gefräßigen Nager führen, die sich vermehren wie Sand am Meer. Nur Elementarereignisse wie Hochwasser, äußerst strenger Winter etc könnten unter dem kleinen Volke aus der Lobau ergiebig aufräumen, selbst Schwefel soll in Anwendung gebracht werden, um die Vernichtung zu beschleunigen.“
Etwa hundert Jahre lang gehören in Ostösterreich die Massenvermehrung der Kaninchen und ihre Vertilgung zum Alltagsgeschehen.
In der Lobau seien einmal in einem einzigen Jahr „ihrer 13.000 erlegt, gefangen und auf alle möglichen Arten vernichtet“ worden, notiert 1936 der Schriftsteller Adelbert Muhr (ab 1975 übrigens Ehrenpräsident des Lobaumuseums).
An diese Zeit dürfte in der Unteren Lobau die Ortsbezeichnung „Künigltraverse“ erinnern – der befestigte Übergang zwischen Kühwörtherwasser und dem Gänshaufenwasser. Wildkaninchen werden umgangssprachlich Kinigl oder Künigl genannt.
Der Küniglberg in Wien-Hietzing, auf dem das ORF-Zentrum thront, heißt jedoch nicht wegen der seinerzeit dort lebenden Kaninchen so, sondern vermutlich, weil im ausgehenden 18.Jahrhundert auf diesem Hügel ein Freiherr von Künigl ein Landhaus besaß.
Die Kaninchenseuche fegt über Europa
In den 1950er-Jahren stürzt die exorbitante Welt der Kaninchen in eine Katastrophe. Schuld daran ist das tödliche Myxoma-Virus, zufällig entdeckt vom italienischen Bakteriologen Giuseppe Sanarelli im Jahr 1896 in Uruguay. Bei den natürlichen Wirten dieses Virus, den amerikanischen Baumwollschwanzkaninchen, verursacht es bloß eine ungefährliche, gutartige Erkrankung.
Findige Köpfe, die der Kaninchenplage in Europa endlich einen Riegel vorschieben wollen, führen 1952 das Myxoma-Virus illegal in Frankreich ein. Kurz darauf gehen an der dadurch hervorgerufenen Krankheit „Myxomatose“ 95 (!) Prozent der französischen Wildkaninchen jämmerlich zugrunde. In anderen Ländern geschieht Vergleichbares.

Da das Myxoma-Virus in erheblichem Maß von Flöhen und Stechmücken übertragen wird, verbreitet es sich pfeilschnell und verursacht den Zusammenbruch fast aller europäischer Kaninchenkolonien. Die Feldhasen bleiben verschont. Sie können zwar daran erkranken, entwickeln aber nur schwache Symptome.
Das Virus kann nicht nur über Insekten, sondern auch durch direkten Kontakt übertragen werden – über Augensekret und Hautgeschwüre. Weil es ebenso an leblosen Materialien haftet, ist es möglich, die Myxomatose sogar über Kleidung, Schuhe und Fahrzeuge zu verschleppen. Für den Menschen ist das Virus ungefährlich.
In Wien wird die Seuche erstmals in der 2. Augusthälfte des Jahres 1955 festgestellt – zeitgleich in den niederösterreichischen Bezirken Gänserndorf, Mistelbach und Tulln sowie im Burgenland. Wo große Kaninchendichten herrschen, wütet die Seuche verheerend. Kleine Kolonien bleiben oft weitgehend verschont.
Mitte September 1955 erreicht die Myxomatose in Wien ihren Höhepunkt. Bei Einbruch der kalten Witterung Mitte November wird sie wieder als erloschen erklärt.
Das Jahrbuch der Stadt Wien 1955 vermerkt: „Durch das Auftreten der Kaninchenpest wurde in der Lobau und im Revier Mannswörth der gesamte Kaninchenbestand vernichtet.“
In der Lobau fallen in diesen drei Monaten rund 450 Wildkaninchen der Krankheit zum Opfer. Einen Hinweis auf die verheerende Wirkung der Erkrankung gibt auch die Jagdstatistik: Während in Wien im Jahr 1955 noch 1.343 erlegte Kaninchen gemeldet werden, sind es im Jahr darauf nur noch 20.
Ebenso katastrophal wirkt sich das Virus auf landwirtschaftlich gehaltene Hauskaninchen aus. In 223 Wiener Bauernhöfen sterben sie wie die Fliegen.
Als sich die Situation 1959 zu bessern scheint (in Wien ist die Zahl der erlegten Wildkaninchen wieder auf 267 Stück angestiegen), wird Ostösterreich von einem zweiten Myxomatose-Seuchengang heimgesucht. Er dauert von Mai bis Mitte November.
Diesmal sind 264 landwirtschaftliche Betriebe betroffen. Die verseuchten Bezirke werden amtlich gesperrt. Lebende und tote Hauskaninchen sowie ihre Produkte dürfen aus den Sperrgebieten nicht herausgebracht werden. Die Jäger werden verpflichtet, kranke und krankheitsverdächtige Tiere rigoros abzuschießen.
Nie wieder so wie früher
In den Jahren nach diesen ersten Ausbrüchen geht die Sterblichkeit durch die Verbreitung von abgeschwächten Virusstämmen sowie aufgrund der Entwicklung von Resistenzen und Immunität deutlich zurück. Die europäischen Kaninchenbestände erreichen jedoch nie wieder das Niveau wie vor der Einbringung des Myxoma-Virus.

Heute tritt die Myxomatose laut AGES in sogenannten „Zügen“ auf: Nach einer krankheitsfreien Periode kann ein Jahr mit Erkrankungsfällen auftreten – oft begünstigt durch eine erhöhte Insektendichte in feuchtwarmen Sommern. Eine Bekämpfung bei wilden Kaninchen ist nahezu unmöglich. Für Hauskaninchen gibt es eine prophylaktische Impfung.
Im Lauf der 1960er-, 1970er- und 1980er-Jahre stabilisieren sich die Kaninchenbestände in Osten Österreichs. Die Zahlen steigen an. 1984 werden im Burgenland und in Niederösterreich wieder 23.025 Stück erlegt. Zum Vergleich: 90 Jahre davor waren es allein in Niederösterreich mehr als doppelt so viele.
Ab Mitte der 1980er-Jahre beginnen die Bestände erneut zusammenzubrechen. Nicht so vehement wie in den 1950er-Jahren, dennoch eindeutig und unübersehbar.
Im Dezember 1989 führt das Forstamt der Stadt Wien auf der Donauinsel wegen Verbiss-Schäden an Aufforstungen noch einen Zwangsabschuss von Hasen und Kaninchen durch. Danach geht es mit den Kaninchenvölkern bergab.
Neues Drama: die Chinaseuche
Für den erneuten, massiven Niedergang ist eine in Europa eingeschleppte, zweite verheerende Kaninchenseuche verantwortlich: die „Hämorrhagische Krankheit der Kaninchen“ (RHD Rabbit Hemorrhagic Disease) – umgangssprachlich als Chinaseuche bekannt.
RHD wird 1984 in China entdeckt – in einer Gruppe von kommerziell gezüchteten Angora-Kaninchen, die aus Deutschland importiert worden waren. Die ersten Nachweise im Freiland stammen aus Italien. Ab 1988 wird RHD in Spanien und in Frankreich nachgewiesen.

Die Krankheit hat eine Mortalität, die bis zu neunzig Prozent betragen kann. Mittlerweile ist sie weltweit verbreitet. Die Symptome zeigen sich bereits vier Tage nach der Ansteckung, es kommt zu einem plötzlichen Tod mit Erstickungskrämpfen und Austreten von blutigem Schaum aus der Nase.
Die ersten Ausbrüche dezimieren die Bestände quer über den europäischen Kontinent und verursachen lokale Ausrottung. In Österreich gibt es zunächst keine bestätigten Fälle; die Abschusszahlen sinken jedoch bald auf einen sehr niedrigen Stand.
Als sich die ostösterreichischen Kaninchen um 2015 gerade wieder ein wenig zu erholen scheinen, trifft sie der nächste Schlag: RHDV-2, ein neuartiger Stamm des berüchtigten RHD-Virus.
An der Veterinärmedizinischen Universität Wien wird RHDV-2 erstmals 2016 bei einem heimischen Kaninchen als Todesursache festgestellt. Im selben Jahr kommt es in Wien und 2022 in der Steiermark zu größeren Ausbrüchen. Wie bei der ursprünglichen RHD sind sowohl Wild- als auch Hauskaninchen betroffen.
2018 ergibt eine Befragung bei Jägern in Niederösterreich und im Burgenland, dass deren Meinung nach für das Verschwinden der Kaninchen zwar in erster Linie das Auftreten von Krankheiten verantwortlich sei, als nächste große Bedrohungen sehen sie Beutegreifer, Ausbau von Siedlungen und Industrie, fehlende Deckung und die konventionelle Landwirtschaft.
Aufgrund der verheerenden Auswirkungen des RHDV-2-Virus im ursprünglichen Verbreitungsgebiet der Wildkaninchen stuft sie die IUCN (International Union for Conservation of Nature) 2018 in den Roten Listen als „stark gefährdet“ ein.
Die Folgen der neuen Chinaseuche spiegeln sich in der österreichischen Jagdstatistik: Werden 1984 noch 23.025 Wildkaninchen erlegt, sind es ab RHDV-2 im Jagdjahr 2016/17 nur noch 4.055 Stück. In der jüngsten Statistik 2023-24 sind es 2.679.
Mit dem Auftreten von RHDV-2 – vereint mit der immer noch zirkulierenden Myxomatose und dem RHD-Ursprungsvirus – dürften in Österreich die Kaninchenpopulationen auf lange Zeit, wenn nicht dauerhaft, massiv ausgedünnt worden sein.
2015 wurden in Wien noch zwölf Kaninchen erlegt. 2016 waren es nur zwei, 2020 waren es vier, im Jagdjahr 2021/22 ein Stück, 2022-23 gar keines und 2023/24 wieder ein einziges.
Im gesamten Bundesgebiet – also in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und im Burgenland – wurden im Jagdjahr 2023/24 insgesamt 2.679 Wildkaninchen erlegt. Die meisten davon (2.558) in Niederösterreich.
Kaninchenschauen – aber wo?
Wo können einem in Ostösterreich aktuell noch Kaninchen über den Weg laufen? Gesicherte, aktuelle Verbreitungsdaten gibt es leider keine – bloß vereinzelte Beobachtungen und beiläufige Berichte.

In Wien leben sie wahrscheinlich nur noch in der Gegend von Süßenbrunn im 22. Bezirk und entlang der Spazierwege am Handelskai. Wobei es sich am Handelskai nicht um „echte“ Wildkaninchen handelt, sondern um ausgesetzte, verwilderte Hauskaninchen.
Im weiteren Umfeld der Stadt existieren fallweise kopfstarke Kolonien in Richtung Süden bis Wiener Neustadt und im Weinviertel. Ins Gespräch geraten hin und wieder die Wildkaninchen bei Schloss Hof, in Gneixendorf bei Krems, im Landstrich zwischen Krems und St. Pölten, am Flughafen Schwechat und am Ostufer des Neusiedlersees. Um 2014 hat die Jägerschaft in Wien-Stammersdorf versucht, eine neue Kolonie durch Aussetzen zu begründen – leider erfolglos.
Und in der Lobau?
Seit den 1950er-Jahren gelten sie hier als ausgerottet, auch wenn bisweilen anderslautende Gerüchte durch den Auwald wehen. Im Jahr 2022 postulieren Sichtungen eines einzigen Beobachters annähernd zeitgleich ein Vorkommen in der Oberen Lobau, eines in Groß-Enzersdorf und eines bei Wittau. Bestätigungen anderer Beobachter gibt es dafür keine und selbst die Förster wissen nichts darüber.
Die schlechte Nachricht zum Schluss
2025 sind in den Bezirken Hollabrunn, Korneuburg, Tulln und im Raum Wien Fälle von Myxomatose bekannt geworden, bei denen erstmals Feldhasen (!) deutlich stärker betroffen sind als Kaninchen.
Bisher galt, dass Feldhasen zwar an Myxomatose erkranken können, allerdings nur schwache Symptome entwickeln. Es heißt, der Krankheitsverlauf der neuen, sogenannten Toldeo-Variante (erstmals 2018 in Spanien aufgetreten) des Virus sei für die Hasen in den meisten Fällen tödlich und könne zu „empfindlichen Ausfällen“ führen.
Zahllose Todesfälle durch das Toldeo-Virus wurden im Sommer 2025 auch bei den verwilderten Kaninchen am Wiener Handelskai registriert. Wie “üblich” überträgt sich der Erreger über Schleimhautkontakt der Tiere untereinander oder über den Stich von Insekten wie Mücken und Flöhen.
Der Niederösterreichische Landesjagdverband ersucht die Jägerschaft, verendet aufgefundene Feldhasen und Wildkaninchen mit verdächtigen Symptomen an das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität zur Beprobung zu übermitteln.
Titelfoto: Leopold Kanzler
Herzlichen Dank an Mag. Marion Kranabitl-Sarkleti, Geschäftsführerin der Steirischen Landesjägerschaft, für die Übermittlung wissenschaftlicher Artikel.
Quellen:
- Losert, Alexander (2025): Warnung vor neuer Virus-Variante: Myxomatose bei Feldhasen [online 4.8.2025] https://www.pirsch.de/news/warnung-vor-neuer-virus-variante-myxomatose-bei-feldhasen-41618 [abgerufen am 6. August 2025]
- N.N. (2025): Kaninchenpest breitet sich aus [online] https://wien.orf.at/stories/3314466/ [abgerufen am 21. Juli 2025]
- NÖ Landesjagdverband (2025): Aktuelle Infos zur Myxomatose. In: Newsletter, 10.7.2025
- Statistik Austria (2024): Jagdstatistiken 2020-2024 [online] https://www.statistik.at/suche?tx_solr%5Bfilter%5D%5B0%5D=type%3Apublication&tx_solr%5Bq%5D=Jagd [abgerufen am 13. Juli 2025]
- AGES (2022): Kaninchenseuche, Kaninchenpest. [online] https://www.ages.at/mensch/krankheit/krankheitserreger-von-a-bis-z/kaninchenseuche-kaninchenpest [abgerufen am 12. Juli 2025]
- Inaturalist (2022): Wildkaninchen Obere Lobau [online] https://www.inaturalist.org/observations/114876643 [abgerufen am 13. Juli 2025]
- Delibes-Mateos, M., Rödel, H.G., Rouco, C., Alves, P.C., Carneiro, M., Villafuerte, R. (2021): European Rabbit Oryctolagus cuniculus (Linnaeus, 1758). In: Hackländer, K., Zachos, F. E. (eds) Handbook of the Mammals of Europe. Handbook of the Mammals of Europe. Springer, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-319-65038-8_13-1
- Vogt, Jonas (2020): Die Kaninchen vom Handelskai. In: Der Standard, 16. August 2020
- Schaller, Sabine (2019): Wildkaninchen in Österreich: Ist-Zustand, Bejagung und Aussichten. Masterarbeit am Institut f. Wildbiologie und Jagdwirtschaft, Universität für Bodenkultur Wien.
- IUCN (2018): European Rabbit Oryctolagus cuniculus [online] https://www.iucnredlist.org/species/41291/170619657 [abgerufen am 13. Juli 2025]
- Bundesministerium für Gesundheit (2013): Anfragebeantwortung GZ: BMG-11001/0006-I/A/15/2013 betreffend Myxomatose.
- emw/rr (1989): Donauinsel: Zwangsabschuss von Hasen und Kaninchen. In: Rathauskorrespondenz, 7.12.1989
- Bauer, Kurt (1960): Die Säugetiere des Neusiedlersee-Gebietes. In: Bonner Zoologische Beiträge, Heft 2-4, Jg. 11 (S. 249-251)
- Jahrbuch der Stadt Wien (1959): Tierseuchen, Jagd, Viehhaltung
- Jahrbuch der Stadt Wien (1957): Jagd, Viehhaltung
- Jahrbuch der Stadt Wien (1955): Tierseuchen, Forstwirtschaft
- N. N. (1955): Verhütung und Bekämpfung der Kaninchenseuche. In: Rathauskorrespondenz, 25.8.1955 (1526-1527)
- Muhr, Adelbert (1936): Lobauer Natur- und Badezauber. In: Neues Wiener Tagblatt, 12. Juli 1936
- Bezirkshauptmannschaft Floridsdorf-Umgebung (1927): Wohlfahrtsaufforstungen im Marchfelde; Schädigung durch Kaninchen. Brief an den Bürgermeister als Obmann des Jagdausschusses in Mühlleiten vom 3. November 1927
- N. N. (1874): Die Kaninchen auf der Lobau. In: Neues Wiener Blatt, 30. März 1874
- N. N. (1865): Allerhöchste Hofjagden. In: Jagd-Zeitung, 15. April 1865
Danke für den ausführlichen Artikel!
Ich habe dazu eine Frage: Um welche Kaninchen art handelt es sich denn bei der stadtbekannten Population nächst der Milleniumcity?
Herzliche Grüße!
Nach Aussagen der Stadt sind die Kaninchen bei der Milleniumscity (= am Handelskai) verwilderte Hauskaninchen – also die domestizierte Form des Europäischen Wildkaninchens.